Blaues Wasser, ein paar Palmen, wenig Menschen und ein strahlend weißer Sandstrand. So sieht doch unser aller Traumstrand aus. Wir waren auf Gran Canaria und haben ein kleines Kontrastprogramm erlebt: Der schwarze Sandstrand, von dem ich heute berichte, muss erst durch eine durchaus fordernde Wanderung erreicht werden. Danach werdet ihr aber richtig belohnt: Ein schwarzer Sandstrand, den ihr fast für euch alleine habt. Unterwegs bieten sich richtig tolle Ausblicke und die ein oder andere schöne Bekanntschaft.
Die Liebe Tatjana von Lieblingsspot hat zur Blogparade aufgerufen. Bei dieser Blogparade dreht sich alles um die schönsten Strände Europas. Warum ich ausgerechnet den schwarzen Sandstrand auf Gran Canaria gewählt habe und was mir bei meinem Besuch dort besonders im Gedächtnis geblieben ist, das erfahrt ihr in diesem Beitrag.
Inhalt
Warum Gran Canaria?
Bei der Auswahl meines Lieblingsstrandes war ich nicht wirklich sicher, welchen ich nehmen soll. Als aller erstes ist mir der Strand in Montpellier in den Sinn gekommen, danach bin ich in Gedanken an Malaga hängen geblieben. Beides sind Orte, die wir auf unserer Radreise nach Spanien 2017 gesehen haben. Doch mochte ich die Strände so gerne, weil sie einfach von Natur aus schön waren oder hing es auch ein bisschen mit unserem Abenteuer zusammen?
Eigentlich wollte ich ja einen Strand am Festland nehmen, da man diesen auch super mit dem Zug erreichen und sich so den Flug sparen könnte. Dann musste ich aber an unseren Urlaub auf Gran Canaria im Oktober 2016 zurück denken und dann war es klar. Auf der Kanarischen Insel haben Thomas und ich unseren ersten gemeinsamen Urlaub verbracht, ich bin dadurch auch ein Stückchen mehr Abenteurerin geworden und wir haben nach einer anstrengenden Wanderung diesen schwarzen Sandstrand erreicht. Die Rede ist vom Playa de Güigüi. Schon mal gehört?
Wanderung zum Playa de Güigüi
Auf Gran Canaria nehmen wir ein Mietauto und fahren damit nach Tasartico, von wo aus unsere Wanderung startet. Im Endeffekt gibt es hier nur einen Parkplatz und ein paar Gewächshäuser. Ansonsten ist die Gegend ziemlich verlassen.
Gleich von Beginn an wird klar: Das wird kein Oma-Wanderweg. Sofort geht es steil bergauf und da wir nicht gleich im Morgengrauen gestartet sind, brennt die Sonne bereits heiß auf uns nieder. Hier gibt es keinen schön planierten Wanderweg, stattdessen klettern wir über Geröll und erahnen, wo der Weg lang führen soll.
Gute 745 Höhenmeter später sind wir oben angekommen. Mittlerweile haben wir schon einen guten Teil unseres Wassers aufgebraucht. 1,5 Liter hatten wir pro Person dabei, jedoch haben wir die Wanderung komplett unterschätzt, weswegen die Wassermenge eigentlich zu knapp war. Vom Bergkamm aus haben wir aber eine unglaublich schöne Aussicht und wir können bereits erahnen wo unser Ziel-Strand sein wird. Und zwar natürlich ganz am anderen Ende, wo man in weiter Ferne schon die Küste sieht. 😉
Der Weg hinunter wird etwas einfacher, da er sich größtenteils im Schatten befindet. Unterwegs treffen wir so gut wie niemanden, wir haben also den kompletten Wanderweg für uns und freuen uns schon auf unser Ziel und auf die dortige Pause.
Begegnungen unterwegs
Was ich ziemlich cool fand: Unterwegs finden wir eine kleine Einsiedelei. Hier wohnt ein älterer Herr, der den Wanderern Wasser, Kaffee und sogar eine kalte Cola anbietet. Dankbar füllen wir unsere Wasserflaschen wieder auf und kaufen ihm zwei Dosen Cola ab. Die wollen wir dann am Strand genießen. Ab jetzt geht es fast eben weiter, bis wir nach insgesamt zwei Stunden endlich den schwarzen Sandstrand erreichen.
Ein schwarzer Sandstrand und die Einsamkeit
Der Playa de Güigüi liegt vor uns und wir werfen uns auf den schwarzen Sand und Gönnen uns eine Auszeit. Die Wanderung hatte es in sich aber spätestens jetzt ist klar: Es hat sich sowas von gelohnt. Außer uns sind vielleicht noch 8 andere Leute da und es ist total ruhig am Strand. Und das Beste: Wir bekommen sogar Besuch! Ein Kätzchen schleicht am Strand herum und legt sich zielgenau zu Thomas auf das Handtuch. Besser kann es ja nicht mehr werden.
Lange können wir jedoch nicht bleiben, da wir noch vor Sonnenuntergang den ganzen Weg wieder zurückgehen müssen. Der schwarze Sandstrand hat sich meiner Meinung nach total gelohnt und die Wanderung dorthin war auch jeden Tropfen Schweiß wert. Der Rückweg wurde im Reiseführer als noch anstrengender beschrieben, ich fand ihn aber angenehmer als den Hinweg, weil uns die Sonne nicht mehr so auf den Kopf brannte und die Berge so schön geglüht haben.
Was ist das Besondere daran?
Ich fand vor allem den Reiz gut, dass man nur zu Fuß oder mit einen Boot an den Playa de GüiGüi heran kommen kann. Man muss sich den Strand verdienen und wird nach der Wanderung so richtig belohnt. Für mich war es auch der erste Strand, an dem es nur schwarzen Sand gab, das macht den Playa de Güigüi noch einmal besonders. Der beschwerliche Aufstieg, die Einsiedler-Hütte, das Kätzchen am Strand und das Gefühl, es endlich geschafft zu haben und den Wellen zu lauschen, während wir unsere Cola auf dem schwarzen Sandstrand trinken, all das macht den Playa de Güigüi zu einem richtig besonderen Strand für mich und gleichzeitig zu einer Art Geheimtipp.
Meine Empfehlung:
Wenn ihr auf Gran Canaria seid, eine gute Kondition habt und trittsicher seid, dann solltet ihr euch den Playa De Güigüi nicht entgehen lassen. Der schwarze Sandstrand hat seine eigene Magie und der Weg dorthin ist zwar mühsam, aber lohnenswert. Nehmt euch auf jeden Fall genug Wasser und Proviant mit und macht nicht den Fehler wie wir und unterschätzt den Weg nicht.
Ich denke, dass diese Wanderung wirklich nur für fitte Menschen geeignet ist, Kinder würde ich hier auch nicht mitnehmen. Solltet ihr aber keine Einschränkungen haben und abenteuerlustig sein, dann nehmt diesen Wanderweg unbedingt mit! Ihr werdet nicht nur mit einer tollen Aussicht belohnt, sondern auch mit einem total schönen Strand voller schwarzem Sand.
Das könnte euch auch interessieren:
- Lust auf Inselurlaub? Dann könnten die schönsten Sehenswürdigkeiten auf Madeira interessant sein.
- Wollt ihr nach Italien? Ich habe hier einen Beitrag über die schönsten Sehenswürdigkeiten in Florenz.
- Sollte es doch eher Spanien bleiben? Dann habe ich hier einen Guide darüber, was man in 48 Stunden in Valencia machen kann.
8 Kommentare
Einfach wunderschön! Ich war da leider noch nie, aber so ein schwarzer Sandstrand kann schon was. Danke für die wunderbaren Eindrücke!!
Liebe Grüße,
Verena von whoismocca.com
Sehr gerne!! 🙂
Liebe Grüße
Silvia
Wie cool! Ich bin sehr beeindruckt von dem Beitrag und bekomme so richtig Lust, an einen (vielleicht diesen) Strand zu fahren und meine Füße im warmen Sand zu vergraben ?
Gruß und Kuss,
PiusLucius
Das freut mich total!! 🙂
Liebe Grüße
Silvia
Das hört sich richtig schön an. Bisher war ich erst einmal an einem schwarzen Sandstrand und es hat mir gar nicht gefallen. Einen ganzen Strand fast für sich alleine zu haben ist toll.
Alles Liebe
Annette
Für mich war’s auch gewöhnungsbedürftig, aber nach der Anstrengung richtig schön. 🙂
Liebe Grüße
Silvia
Toller Artikel, vielen Dank! Bei deinem Bericht habe ich richtig Lust auf Gran Canaria bekommen und den Playa de GüiGüi werden wir auf jeden Fall mitnehmen, wenn wir irgendwann mal dort sind!
Lieber Simon,
freut mich, dass dir der Beitrag gefällt! 🙂 Ich kann den Strand nur empfehlen, man ist fast alleine und dieses lohnende Gefühl, nach der langen Wanderung angekommen zu sein, das ist wirklich toll! 🙂
LG Silvia