Bei einer Wanderung darf natürlich die richtige Verpflegung nicht fehlen. Wenn du häufig wandern gehst, dann hast du wahrscheinlich schon eine Brotzeit-Variation für dich entdeckt, die immer wieder in die Brotdose kommt. Damit dein Proviant beim Wandern etwas abwechslungsreicher wird, habe ich hier ein paar Tipps für dich gesammelt.
Inhalt
Genug Wasser für die Wanderung einpacken
Auf einer Wanderung darf die Flüssigkeit nicht fehlen. Vor allem im Sommer oder auf Wegen mit wenig Schatten solltest du genug Wasser im Gepäck haben. Ich gehöre zu den Menschen, die von Haus aus viel trinken, deswegen habe ich immer mindestens 1,5 – 2 Liter Wasser dabei. Um Müll zu reduzieren kannst du das Wasser in einer Edelstahlflasche transportieren. Außerdem lohnt sich im Winter eine zusätzliche Thermoskanne mit Kaffee oder Tee. Was sonst bei einer Wanderung nicht fehlen darf, erfährst du in meiner Packliste für Tagestouren.
Belegte Brote – die Klassiker des Wanderproviants
Ein belegtes Brot gehört für mich zur Standardausrüstung bei einer Bergtour. Früher hatte ich bei jeder Tour immer den gleichen Belag: Ein bisschen Frischkäse und Käse. Vor allem in Phasen, in denen ich viel unterwegs war, hing mir das aber schnell zum Hals raus. Mittlerweile bin ich sehr experimentierfreudig geworden, was den Brotbelag angeht. Hier ein paar Inspirationen:
Das richtige Brot wählen
Als Kernstück der Brotzeit brauchst du natürlich das richtige Brot. Dieses soll Nährstoffe liefern und lange satt machen. Verzichte deswegen auf Weißbrot oder weiße Semmeln, sondern greife lieber zu dunklem Vollkornbrot oder Vollkornsemmeln.
Tipps für deinen Aufstrich
Mit einem Aufstrich bleibt dein Brot auch nach längerer Zeit saftig. Egal ob du Aufstriche kaufst oder ob du sie selbst machen möchtest: Hier kannst du kreativ werden und ganz nach deinem Geschmack variieren. Ich habe meistens wenig Zeit und bin deswegen froh darüber, dass es es mittlerweile eine Bandbreite an (auch veganen) Aufstrichen im Supermarkt gibt. Hier meine Tipps für gekaufte Aufstriche:
- Frischkäse mit oder ohne Kräuter
- Butter oder Margarine
- Veganer Frischkäse steht meistens bei den “normalen” Milchprodukten im Regal, gibt es mittlerweile auch in verschiedenen Geschmacksrichtungen wie “klassik”, “Tomate-Basilikum” oder “Gurke”.
- In einigen Supermärkten wie Rewe, dm oder Alnatura findest du ungekühlte Brotaufstriche im Glas. Davon gibt es ein besonders breites Geschmacksspektrum: Rote-Bete-Meerrettich, Mediterranes Gemüse, Cashew-Paprika und viele weitere Gemüsevariationen warten darauf, von dir ausprobiert zu werden. Diese Aufstriche sind meine persönlichen Favoriten, weil sie Abwechslung auf’s Brot bringen und auch lange haltbar sind.
- Ajvar: Einfach aber richtig gut!
Wenn du etwas Zeit hast und dich austoben möchtest, kannst du deinen Aufstrich natürlich auch selbst machen. Falls du noch Inspirationen brauchst, habe ich hier noch ein paar Rezeptideen für dich:
Selbstgemachter Hummus
Absolut einfach zu machen ist Hummus: Dazu nimmst du eine Dose Kichererbsen, lässt die Hälfte der Flüssigkeit abfließen und zerkleinerst die Kirchererbsen mit der restlichen Flüssigkeit im Mixer oder mit dem Pürierstab. Ich würze meinen Hummus gerne mit Salz & Pfeffer, Kreuzkümmel, Zimt und einem Schuss Zitronensaft. Traditionell kommt noch etwas Sesammus rein, ich lasse das aber meistens weg. Hummus passt gut zu Brot, außerdem kannst du ihn auch direkt als Gemüse-Dip einpacken.
Selbstgemachter Obazda
In Bayern essen wir gerne Obazda – das ist eine Weichkäse-Creme mit Paprikapulver und Zwiebeln. Schmeckt herzhaft und darf bei keinem Biergartenbesuch fehlen – oder eben bei einer Wanderung. Hier findest du ein Rezept für bayerischen Obazda.
Belag auf’s Brot
Nur Aufstrich alleine ist langweilig. Ich belege meine Brote gerne mit verschiedenen Zutaten, um Abwechslung rein zu bringen. Je nach Vorlieben habe ich hier ein paar Ideen für deinen Brot-Belag:
- (Veganer) Käse
- (Veganer) Aufschnitt, z.B. von der Rügenwalder Mühle
- Gemüse in Scheiben: Rote Bete, Gurke, Tomate, Avocado
Toppings für dein Brot
Wem das noch nicht reicht, kann noch ein paar Toppings auf das Brot packen. Pass dabei auf, dass dein Brot nicht “zu voll” wird, sonst ist es schwierig, es ohne Sauerei unterwegs zu essen. Hier ein paar Topping-Ideen:
- Frische Kresse
- Sriracha-Soße
- (gebratene) Champignons oder Austernpilze
- eingelegte getrocknete Tomaten
- frische Salatblätter
Experimentiere am besten mit verschiedenen Brot-Variationen, bis du etwas findest, das dir gefällt. Ich dachte irgendwann, das typische “Pausenbrot” wäre langweilig, bis ich mit dem Experimentieren begonnen habe. Hast du noch Tipps für kreative Brote? Lass mir gerne einen Kommentar da.
Alternativen zum Brot
Natürlich kann der Proviant beim Wandern vielseitig sein und er lässt auch mehr zu als nur belegte Brote. Ich habe zum Beispiel auch gerne mal einen Couscous-Salat dabei oder auch Rohkost. Diese kannst du einfach am Vortag zubereiten und direkt am nächsten Tag am Berg verspeisen. Wenn du noch ein paar Inspirationen brauchst, wirst du hier fündig.
Herzhafte Salate
Als Abwechslung zu Brot, habe ich ab und zu gerne einen Salat dabei. Diese bestehen meistens aus Nudeln oder Couscous, damit der Salat auch satt macht. Ich vermeide für Unterwegs Blattsalate, da diese oft durchweichen und labbrig werden. Frisches Gemüse ist allerdings immer dabei. Diese Salate nehme ich gerne mit:
Tortelloni Salat
Für den Tortelloni Salat bereite ich einfach Tortelloni nach Wahl zu. Außerdem schneide ich frisches Gemüse wie Tomaten, Gurken, Paprika und Lauchzwiebeln klein und mische dieses mit den Tortelloni. Ab und kommt noch frischer Ruccola mit rein, wobei du dich darauf einstellen solltest, dass dieser nicht mehr knackig ist, wenn du deinen Proviant beim Wandern auspackst. Das Ganze schmecke ich mit Olivenöl, Apfelessig und Zitronensaft ab. Dann noch ein wenig Salz und Pfeffer dazu und das war’s.
Couscous-Salat
Den Couscous-Salat bereite ich gerne ähnlich wie den Tortelloni-Salat zu. Dafür einfach Couscous quellen lassen, frisches Gemüse dazu, Olivenöl, Zitronensaft, Salz und Pfeffer und fertig. Statt rohem Gemüse kannst du es auch anbraten und gemeinsam mit ein paar Rosinen oder frischer Minze zugeben. Dazu passt auch ein Esslöffel Joghurt mit Zitronensaft als eine Art Dip.
Nudelsalat
Ich finde, dass Nudelsalat ein absolut vielfältiges Gericht ist, deswegen teile ich hier nur meine Lieblings-Variationen:
Variante 1: Bandnudeln kochen, dazu eine Orange, eine Paprika und Tomaten und Feta in Stücke schneiden und zusammen mit den Nudeln und etwas Ruccola mischen.
Variante 2: Vollkornnudeln kochen. Getrocknete Tomaten, Paprika, Lauchzwiebeln, Feta und Ruccola klein schneiden und zusammen mit den Nudeln und Pinienkernen mischen. Alles wieder mit Essig und Öl abschmecken.
Du siehst, die Rezepte sind sehr schlicht und einfach umzusetzen. Das Alles kannst du am Vortag deiner Wanderung vorbereiten, sodass der Nudelsalat noch ziehen kann. Tipp: Wenn du Ruccola verwendest, dann gib ihn erst am Tag der Wanderung zu, sodass er noch frisch bleibt.
Energieschub für Zwischendurch
Neben der “großen” Brotzeit habe ich für zwischendurch immer eine Kleinigkeit dabei, die mir neue Energie bringt. Diese Dinge eignen sich dafür besonders:
- Obst wie Bananen, Äpfel, Pfirsiche etc. Achte darauf, auch den Bio-Müll wieder mit nach Hause zu nehmen. Mehr dazu in meinem Artikel über nachhaltiges Wandern.
- Müsliriegel oder Power Kugeln, entweder gekauft oder selbst gemacht.
- Nüsse und getrocknetes Obst
Wie viel Proviant beim Wandern brauchst du?
Damit du für deine Tour gut gewappnet bist, stellst du dir wahrscheinlich die Frage, wie viel du nun mitnehmen sollst. Das hängt von mehreren Faktoren ab: Wie lange bist du unterwegs? Möchtest bzw. kannst du unterwegs einkehren? Wie viel Hunger bringst du üblicherweise mit? Was tun bei langen Touren?
Grundsätzlich solltest du mehr Wanderproviant einplanen, je länger du unterwegs bist. Für einen kurzen Ausflug zum See reicht vielleicht ein Müsliriegel für zwischendurch und für lange Tages- oder Mehrtagestouren brauchst du mehr Verpflegung. Für mich (und meine Begleiter) ist es das schlimmste, wenn ich unterwegs hungrig werde und meine Vorräte aufgebraucht sind. Damit das nicht passiert, packe ich vorsichtshalber immer etwas mehr ein.
Da ich hauptsächlich auf belegte Brote setze, habe ich davon meistens drei Stück dabei. Zusätzlich noch eine Banane, einen Apfel, Traubenzucker, einige Müsliriegel und ab und zu noch Nüsse. Dazu kommen noch zwei Liter Wasser. Je nachdem, wie viel du normalerweise isst, kann das bei dir natürlich abweichen. Ein Tipp: Nimm lieber ein Brot zu viel mit, damit dir zwischendrin nicht die Energie ausgeht.
Fazit zum Wanderproviant
Der Proviant beim Wandern kann alles andere als eintönig sein. Damit ich den Wandersommer gut überstehe, ohne dass mir die Verpflegung zum Hals raushängt, setze ich auf Abwechslung und probiere immer wieder etwas neues aus. So bleibt die Brotbox spannend und ich kann experimentieren.
Was sind deine Lieblingsrezepte für Wanderproviant? Schreibe mir gerne einen Kommentar!