Diese leichte Bergwanderung führt euch von Kochel aus hoch auf den Martinskopf, einem der Hausberge vor München. Neben dem Herzogstand (1.731 hm) bietet der Martinskopf (1.674 hm) tolle Aussichten und an der Herzogstand-Bergstation findet ihr auch einen Gasthof mit richtig leckeren Schmankerln. Da wir vor allem auf einer Skipiste und nicht geräumten Wanderwegen unterwegs sein werden, solltet ihr auf jeden Fall eure Grödel dabei haben. Schneeschuhe bieten an manchen Stellen einen Vorteil, fast immer reichen aber Grödel aus. So wird das Wandern am Herzogstand zu einer richtig coolen Genusstour. Wenn ihr Tipps zum Thema „Wandern für Anfänger“ sucht, dann habe ich in meinem anderen Beitrag etwas für euch.
Inhalt
Randdaten
Route: Von der Kesselberg Paßhöhe in Kochel auf den Martinskopf
Entfernung: ca. 6,5 Km
Höhenmeter: ca. 670 m
Dauer: ca. 2 Stunden, nur Aufstieg
Ausrüstung: Grödel und winterliche Wanderkleidung
Einkehrmöglichkeiten: Ja, kurz vor dem Gipfel
Wandern am Herzogstand: Anfahrt über Kochel
Von München aus fahren wir innerhalb von einer Stunde mit dem Zug nach Kochel. Direkt vor dem Bahnhof hält schon der Bus, der uns ein Stück aus der Stadt hinaus und zum Startpunkt unserer Wanderung bringen wird. Wir nehmen den Bus 9608 Richtung Walchensee Seestüberl und fahren einige Stationen bis zur Kesselberg Paßhöhe. Die genaue Route der Wanderung findet ihr hier bei Google. Wenn ihr euch für das Wandern am Herzogstand interessiert, dann schaut euch mal nach anderen Routen um, die Gegend ist echt super und bietet viele tolle Routen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden.
Hier liegt der Schnee noch locker Hüfthoch und wir klettern erst einmal den Schneewall hoch. Oben angekommen finden wir uns auf einer planierten Piste wieder. Unterwegs wird uns auffallen, dass einige Skitourengeher unterwegs sind, weswegen die Piste auch so schön vorbereitet ist.
Über die Skipiste steil hinauf
Jetzt ist der perfekte Moment, um eure Grödel anzuziehen. Mit den Zacken an der Sohle könnt ihr komplett trittsicher gehen, als ob unter euch nicht Schnee und Eis, sondern ganz normaler Asphalt wäre.
Der Weg wird etwas steiler und spätestens jetzt zahlen sich die Grödel aus: Vor uns versucht ein Pärchen in Sneakers und Winterschuhen, den Hang zu erklimmen. Ihr verdrossener Gesichtsausdruck verrät uns, dass es wohl mal wieder keine gute Idee ist, mit Turnschuhen am Berg unterwegs zu sein. Wir dampfen an ihnen vorbei und biegen auf den Wanderweg ab. Größtenteils kämpfen wir uns Skipisten hoch, die Wanderwege finden wir zwischendrin immer mal wieder. Diese sind nicht geräumt und wir erkennen sie nur an den Fußspuren die andere Wanderer bereits hinterlassen haben.
Im Endeffekt ist das Navigieren sehr einfach. Ihr folgt einfach den Schildern, die zum Herzogstand weisen und im Schnee ist sowieso nur dieser eine Weg ausgetreten. Da sollte es schwierig sein, sich zu verlaufen.
Vorfreude auf das Bergpanorama
Unterwegs bekommen wir schon einmal richtig tolle Ausblicke auf den Kochel See und das dahinter liegende Bergpanorama. Wie unglaublich magisch die schneebedeckten Gipfel doch aussehen! Es geht weiter die Skipisten hoch. Hier herrscht zwar Betrieb, jedoch finde ich die Anzahl an Skifahrer doch überschaubar. Wäre das also ein Geheimtipp für eine Skitour?
Bergpanorama und deftige Schmankerl im Berggasthaus Herzogstand
Wir kämpfen uns weiter die Skipisten hoch und mittlerweile haben wir auch die Wanderer in den Sneakern weit hinter uns gelassen. Der Weg ist steil und ohne Grödel hätten wir sowas von keinen Spaß, das ist absolut klar. Endlich kommen wir oben an und die Aussicht ist der Wahnsinn! Verschneite Hänge heben sich in der Ferne ab und die Seen glitzern verträumt in der Sonne.
In der Hütte herrscht reger Betrieb. Hier gibt es jede Menge Schmankerl, wie sie zu jeder Bergtour gehören: Wir haben ein Schnitzel und richtig tolle Spinatknödel in zerlassener Butter und mit Käsespänen. Kaiserschmarrn und Apfelstrudel gibt es natürlich auch, aber wir haben nach dem Hauptgericht mehr als genug. 🙂
Der letzte Anstieg zum Martinskopf
Eigentlich wollten wir ja auf den Herzogstand. Insgesamt waren wir etwas spät dran und uns ist aufgefallen, dass wir bis zum Gipfel wahrscheinlich zu lange brauchen würden, um mit der Seilbahn wieder ins Tal zu fahren. Also eigentlich wollten wir die Strecke nach unten zu Fuß nehmen, da es aber schon kurz vor der letzten Talfahrt war und der Weg nach unten sicherlich steil und glatt gewesen wäre, haben wir dann doch den bequemen Weg gewählt.
Die Zeit drängte bereits und deswegen haben wir beschlossen, nicht mehr auf den Herzogstand zu steigen. Ein paar Meter vor der Route dorthin ging es nach links den Martinskopf hoch. Wir stecken bis über die Knie im Schnee und kämpfen uns Stück für Stück voran. An manchen Abschnitten hatte ich schon etwas Bedenken, ob der Schnee einen sicheren Tritt bietet, aber rückblickend war das eigentlich kein Problem. Langsam und mühselig kämpfen wir uns durch den nicht ganz so gut ausgetretenen Schnee und erreichen natürlich den Gipfel. Von hier aus gab es sogar einen noch besseren Blick!
Rückweg über die Talstation
Für 7€ (Stand Januar 2019) nehmen wir die Seilbahn zurück ins Tal. Die Fahrt geht ein bisschen zu schnell, um die Wanderung zu verdauen und ehe wir uns dessen bewusst sind, sind wir bereits im Tal angekommen. Hier marschieren wir dann zur nächsten Bushaltestelle und nehmen den Bus zurück nach Kochel. Von dort aus bringt uns die Bahn wieder nach München. Abschließend war das Wandern am Herzogstand ein richtig tolles Erlebnis im Schnee!
Fazit
Im Schnee zu wandern ist immer anstrengend, aber auch sehr lohnenswert. Die Natur sieht einfach wunderschön aus und an vielen Orten ist es komplett still, sodass ihr eure Umgebung so richtig genießen könnt.
Diese Bergtour auf den Martinskopf ist fordert zwar etwas eure Kondition, ist jedoch ohne große Gefahren zu meistern. Die Grödel solltet ihr auf jeden Fall dabei haben und benutzen, sonst werdet ihr auf dem rutschigen Untergrund keinen Spaß haben. Mit der richtigen Ausrüstung wird es aber ein richtiger Spaß mit tollen Ausblicken und natürlich wieder einer sehr guten Wirtschaft zum Einkehren!
Ich möchte gerne andere Menschen dazu motivieren, mal raus zu gehen und auch mal kleine Touren zu machen. Kennt ihr noch Wandertouren, die für Anfänger gut geeignet sind, sich aber trotzdem lohnen?
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2 Kommentare
Hallo Rafael,
freut mich wirklich riesig, dass dir mein Blog gefällt! Ich habe mich auch darüber gefreut, mit dir auf der f.re.e zu sprechen und habe schon auf deine Mail geantwortet. Die Gegend um Kochel hat viel zu bieten und ist richtig schön facettenreich. Ich war im Sommer schon mal auf dem Jochberg, von dort aus hat man auch nen tollen Ausblick. 🙂
Liebe Grüße
Silvia
Hallo Sanne!
Die Tour war echt der Hammer! Wenn man sich überwunden hat, in die Kälte aufzubrechen, dann ist es auch ganz toll, draußen unterwegs zu sein. 🙂
Danke für den Link, den merke ich vor und werde ihn gerne in meinem (hoffentlich bald erscheinenden) Beitrag dazu einbauen.
Liebe Grüße
Silvia